Heidenmauer

Die Mauer

Aufbau der Mauer

Wie sieht die Mauer aus?

Die Heidenmauer: Bauweise, Materialien und Ausmaß

Die Heidenmauer, die sich um den Odilienberg im Elsass erstreckt, ist ein beeindruckendes Zeugnis antiker Baukunst und stellt ein faszinierendes Rätsel für Archäologen und Historiker dar. Diese aus Steinblöcken errichtete Mauer umschließt ein großes Areal und ist mit ihrer massiven Struktur bis heute ein Wunderwerk der Baukunst. Im Folgenden werden die verwendeten Gesteinsarten, die Herkunft des Materials, die Dimensionen der Mauer sowie der Arbeitsaufwand, der für den Bau erforderlich war, detailliert beschrieben.

1. Gesteinsarten und Herkunft des Baumaterials

Die Heidenmauer besteht überwiegend aus Vogesensandstein (französisch: „Grès vosgien“), einem rötlich gefärbten Sandstein, der in der Region weit verbreitet ist. Dieser Sandstein ist eine charakteristische Gesteinsart der Vogesen und stammt aus der Umgebung des Odilienbergs selbst.

  • Vogesensandstein ist eine Sedimentgesteinsart, die sich durch ihre Widerstandsfähigkeit und Bearbeitbarkeit auszeichnet. Die Steinbrüche für das Baumaterial befanden sich höchstwahrscheinlich direkt auf oder in unmittelbarer Nähe des Odilienbergs, da es in der Region viele natürliche Vorkommen dieses Gesteins gibt. Dies erleichterte den Bau, da keine weiten Transportwege notwendig waren.

  • Die rötliche Farbe des Sandsteins verleiht der Mauer eine charakteristische Erscheinung. Der Stein entstand vor etwa 240 bis 200 Millionen Jahren während der Triaszeit und ist typischerweise in Schichten gelagert, was seine Bearbeitung erleichtert.

2. Größe, Gewicht und Bearbeitung der Steine

Die Steine, aus denen die Heidenmauer errichtet wurde, sind in der Regel unregelmäßig geformt und von beträchtlicher Größe. Es gibt Berichte über Steinblöcke, die bis zu 3 Meter Länge und 1,5 Meter Breite erreichen.

  • Gewicht: Solche Blöcke können je nach Größe mehrere Tonnen wiegen. Beispielsweise kann ein Steinblock von 2 x 1 x 0,5 Metern aus Sandstein ein Gewicht von rund 3 bis 4 Tonnen haben. Es wird angenommen, dass die meisten der verwendeten Blöcke kleiner waren, aber immer noch ein Gewicht von einigen hundert Kilogramm bis zu einer Tonne hatten.

  • Bearbeitung: Die Steinblöcke wurden vermutlich mit einfachen Werkzeugen wie Kupfermeißeln oder harten Steinen bearbeitet. Der Vogesensandstein ist zwar relativ weich im Vergleich zu härteren Gesteinen wie Granit, jedoch erfordert seine Bearbeitung trotzdem große Anstrengung. Die Steine wurden in der Regel nur grob behauen und nicht exakt in Form geschnitten, was zu der unregelmäßigen Struktur der Mauer führte.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Mauer in Trockenmauertechnik errichtet wurde, das heißt, dass die Steine ohne Mörtel oder andere Bindemittel aufeinandergeschichtet wurden. Dies erfordert eine geschickte Anordnung der Steine, um Stabilität zu gewährleisten. Die unregelmäßige Form der Blöcke machte es notwendig, die Steine so zu platzieren, dass sie sich gegenseitig stützen.

3. Höhe der Mauer – Damals und Heute

  • Früher: Es wird geschätzt, dass die Heidenmauer ursprünglich eine Höhe von etwa 6 bis 8 Metern erreicht haben könnte. Die Mauer war Teil einer großen Verteidigungsanlage, die möglicherweise auch überdacht oder mit Türmen versehen war.

  • Heute: Aufgrund von Verwitterung und Zerstörung ist die Mauer heutzutage deutlich niedriger. In einigen Abschnitten erreicht sie noch eine Höhe von 1 bis 3 Metern, während sie an anderen Stellen fast vollständig zerstört ist. Die breite Basis der Mauer ist jedoch vielerorts gut erhalten, was darauf hinweist, wie massiv die ursprüngliche Konstruktion war.

4. Umfang und Ausdehnung der Mauer

Die Heidenmauer umschließt ein Gebiet von etwa 11 Kilometer Länge. Sie folgt der natürlichen Topographie des Odilienbergs und erstreckt sich entlang des Plateaus und der Hänge des Berges. Der gesamte Umfang der Mauer betrug etwa 10 bis 11 Kilometer, was sie zu einer der größten prähistorischen Befestigungsanlagen in Europa macht.

Die Breite der Mauer beträgt an ihrer Basis zwischen 1,6 und 2 Metern, was auf die massive Bauweise und die Notwendigkeit von Stabilität hindeutet. In Kombination mit der früheren Höhe ergibt sich ein enormer Arbeitsaufwand für den Bau dieser Befestigung.

5. Arbeitsaufwand und Bauweise

Der Bau der Heidenmauer muss ein gigantisches Projekt gewesen sein, das erhebliche menschliche Ressourcen erforderte. Es gibt nur wenige schriftliche Quellen über den Bauprozess, aber Archäologen und Historiker schätzen, dass der Bau mehrere Jahre bis Jahrzehnte gedauert haben könnte.

  • Arbeitskräfte: Der Einsatz von mehreren Hundert bis Tausend Arbeitern, einschließlich Steinmetzen, Transportarbeitern und Bauleitern, wäre notwendig gewesen. Der Bau erforderte nicht nur das Brechen der Steine in nahegelegenen Steinbrüchen, sondern auch den Transport der schweren Blöcke zur Baustelle. Vermutlich wurden Holzrollen, Hebevorrichtungen und Schlitten verwendet, um die Blöcke zu bewegen.

  • Zeitaufwand: Je nach Anzahl der Arbeiter und der Effizienz der Organisation wird geschätzt, dass der Bau der Heidenmauer mehrere Jahrzehnte gedauert haben könnte. Angenommen, es waren mehrere Hundert Arbeiter beschäftigt, könnte der Bau in 15 bis 30 Jahren abgeschlossen worden sein. Wenn weniger Arbeiter zur Verfügung standen oder die Bauphasen unterbrochen wurden, könnte sich dieser Zeitraum jedoch erheblich verlängert haben.

  • Logistik: Der Transport der Steine war trotz der Nähe der Steinbrüche eine logistische Herausforderung. Die unwegsame, steile Topographie des Odilienbergs machte es schwierig, die schweren Blöcke zu bewegen, insbesondere auf den höheren Gipfel. Es wird angenommen, dass primitive Schlitten oder Rollen aus Holz verwendet wurden, um die Steine über den felsigen Untergrund zu ziehen.

6. Zweck und Funktion der Mauer

Die genaue Funktion der Heidenmauer ist bis heute Gegenstand von Debatten. Einige Forscher vermuten, dass es sich um eine rein verteidigende Befestigungsanlage handelte, möglicherweise aus der Zeit der Kelto-Römer, um einen wichtigen Siedlungs- oder Kultort zu schützen. Andere Theorien gehen davon aus, dass die Mauer auch eine religiöse oder zeremonielle Bedeutung hatte, möglicherweise im Zusammenhang mit der keltischen oder prähistorischen Nutzung des Odilienbergs als heiliger Ort.

Fazit

Die Heidenmauer im Elsass ist ein herausragendes Beispiel antiker Ingenieurskunst. Mit ihren massiven Steinblöcken aus Vogesensandstein, die von der Umgebung des Odilienbergs stammen, und ihrem Umfang von etwa 11 Kilometern stellt sie eine der größten prähistorischen Befestigungen Europas dar. Der Bau dieser Mauer erforderte enorme Anstrengungen, Zeit und menschliche Ressourcen. Auch wenn die Mauer heute teilweise verfallen ist, bleibt sie ein eindrucksvolles Zeugnis vergangener Kulturen und ihrer technischen Fähigkeiten.

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